Interview mit OB Erik Pauly zur Umweltpolitik in Donaueschingen
Im Auftrag der UGS führte Wolfgang Bartling ein Interview mit OB Pauly,
der für eine zweite Wahlperiode kandidiert. OB Pauly gab einen
Überblick, welche Initiativen er im Umweltbereich ergreifen möchte,
welche Herausforderungen auf die Stadt und die Stadtverwaltung zukommen
und wie er die Umweltsituation auf der Baar sieht.
Oberbürgermeister Erik Pauly
Helfer aus dem Schwarzwald-Baar-Kreis im Ahrtal
Über das deutschlandweite Netzwerk der Reparaturcafés (www.reparatur-initiativen.de) wurde der Hilferuf der „Elektroseelsorge Walporzheim“ verbreitet. Kurzentschlossen fuhren auch Karl-Heinz Hall
und Henry Probst aus Donaueschingen sowie Valentin Herzog aus Kappel für vier Tage ins Ahrtal. Ihr Arbeitseinsatz führte sie nach Walporzheim, einen Vorort von Ahrweiler. Dort haben sich
verschiedene Initiativen für die Unterstützung der Bevölkerung eingerichtet. Die anfänglich im Freien stehenden Werkbänke sind inzwischen überdacht. Dort reparieren ständig etwa 10 ehrenamtliche
Helfer alle möglichen Geräte. Meist handelt es sich um „abgesoffene“ Maschinen und Elektrowerkzeuge, die zunächst von eingetrocknetem Schlamm befreit werden müssen.
Viele der abgegebenen Bohrmaschinen, Bohrhämmer, Schleifmaschinen, Trockner, Schweißgeräte und sogar Maschinen zum Verkorken von Weinflaschen konnten zu einem hohen Prozentsatz wieder
instandgesetzt werden. Die Bevölkerung ist sehr dankbar für die geleistete Hilfe. Im gemeinsamen Versorgungszelt kamen viele persönliche Kontakte zur betroffenen Bevölkerung und zu Helfern nicht
nur aus Deutschland zu Stande. Es ist allerdings mehr als betrüblich, dass die öffentliche Koordination und finanzielle Unterstützung immer noch sehr schleppend anlaufen. Die vier Tage im Ahrtal
waren für unsere drei Reparateure reich an Eindrücken, vielen schönen, aber leider auch frustrierenden Erlebnissen. Die UGS unterstützte sie durch die Übernahme der Benzinkosten und die Metzgerei
Lehmann spendete den Proviant für die Fahrt.
Naturgarten-Experte berät am lebenden Objekt
Auf Einladung der Siedlergemeinschaft Donaueschingen und der Umweltgruppe Südbaar besuchte der Naturgartenberater Sven Görlitz vom Verband Wohneigentum die Baar. Zuerst beriet er eine Bräunlinger
Gartenbesitzerin, die Ihren Garten ökologisch auf Vordermann bringen möchte. Sie zeigte sich sehr angetan von den Ratschlägen und versprach, bei einem weiteren Besuch im nächsten Jahr schon
Erfolge vorweisen zu können.
Anschließend fand eine öffentliche Gartenbegehung im Garten der Familie Schenzinger in der Talstraße statt. Sven Görlitz zeigte sich begeistert davon, was Irene Schenzinger aus einer doch
begrenzten Fläche an Vielfalt herausgeholt hat. Am lebenden Objekt demonstrierte er den rund 15 Teilnehmern was bei einer vielfältigen Gestaltung eines Gartens als Lebensraum, Nutzgarten und
Erholungsraum zu beachten ist. Er gab Ratschläge, welche Gehölze am besten in ein Naturgarten passen und die größte Vielfalt an Mitbewohnern hervorrufen.
Neben einem Gartenteich weist der präsentierte Garten auch wilde Ecken mit Brennnesseln, Obstbäume, ein Gemüsefeld, den Komposthaufen und Flächen mit einheimischen Bodendeckern auf. Sogar ein
abgestorbener Kirschbaum darf stehen bleiben und dient nicht nur als Lebensraum für holzbewohnende Insekten, sondern auch als Stütze für Bohnen und andere Rankpflanzen.
Natürlich hatten die Besucher auch Fragen, wie sie mit „Problemorganismen“ umgehen sollten. Dazu gehören Quecke und Giersch, aber auch Blattläuse und Nacktschnecken. Für jedes Problem hatte
Görlitz einen Rat bereit, wobei er betonte, das Ziel sei nicht die Ausrottung von Unkräutern und Schädlingen, sondern sie in Schach zu halten, um den Garten auch nutzen zu können.
Angesprochen auf das Problem der Schottergärten betonte er, dass diese Gärten nur in den ersten Jahren pflegeleicht sein. Später wuchere das Unkraut zwischen den Steinen, sehe unansehnlich aus
und sei kaum noch zu entfernen. Er hat auch eine Anleitung für „reuige Sünder“ verfasst, wie sie aus ihrem Schottergarten wieder ein belebendes Element eines richtigen Gartens machen können.